- Die Parteispitze der SP, Mattea Meyer und Cédric Wermuth, haben sich beide gegen eine Bundesratskandidatur entschieden.
- In der neuen Legislatur hat die Parteileitung für sie Priorität, wie sie in einem Interview mit «20 Minuten» sagten.
- Private wie politische Gründe hätten dagegen gesprochen, sagte Wermuth im Interview.
Meyer und er hätten die Partei nach einer historischen Niederlage übernommen und nun seien viele Stimmen zurückgewonnen worden. Das motiviere zusätzlich. Er sei überzeugt, dass der eingeschlagene Weg der richtige sei, und er wolle ihn weitergehen. «Wir sind nach dem Rechtsrutsch nun als Oppositionspartei gefordert», betonte Wermuth.
Sie habe schon länger zu einem Nein tendiert, die definitive Entscheidung aber auf nach den Wahlen vertagt, sagte Meyer. Und: «Das Co-Präsidium ist im Moment der Ort, wo ich mich wohl und getragen fühle von unserer Basis.» Sie wolle sich weiter für eine sozialere Schweiz einsetzen. Die Zürcherin wolle beispielsweise nächstes Jahr für die Prämienentlastungsinitiative kämpfen.
«Kein Lebenstraum»
Für Wermuth wäre es vielleicht die letzte Möglichkeit gewesen, Bundesrat zu werden. «Das ist gut möglich, aber es war nie mein Lebenstraum», sagte der Aargauer darauf angesprochen. Wo er in acht Jahren sei, wisse er nicht. Er freue sich aber schon auf den Teil seines Lebens ausserhalb des Rampenlichts.
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
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Bild 1 von 12. Evi Allemann. Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (Jahrgang 1978) kandidiert für den Bundesrat. Von 2003 bis 2018 war die Juristin im Nationalrat. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro Della Valle.
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Bild 2 von 12. Allemann hatte bereits letztes Jahr für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidert. Sie unterlag damals in der internen Ausmarchung Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Bildquelle: Keystone/Peter Klaunzer.
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Bild 3 von 12. Roger Nordmann. Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) will in die Landesregierung, wie er anfangs Oktober an einer Medienkonferenz bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Anthony Anex.
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Bild 4 von 12. Nordmann sitzt seit 2004 in der Grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Von 2015 bis 2023 war er Fraktionschef. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 5 von 12. Jon Pult. Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Bildquelle: Keystone / Alessandro Della Valle.
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Bild 6 von 12. Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Bildquelle: Keystone / PABLO GIANINAZZI.
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Bild 7 von 12. Beat Jans. Der frühere Nationalrat und heutige Basler Regierungspräsident Beat Jans (Jahrgang 1964) will Bundesrat werden, wie er am 22. September offiziell bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Peter Schneider.
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Bild 8 von 12. «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans an der Konferenz. Er hätte auch aus regionalpolitischen Überlegungen gute Chancen. Der Kanton Basel-Stadt war schon lange nicht mehr im Bundesrat vertreten. Bildquelle: KEYSTONE / Peter Schneider.
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Bild 9 von 12. Matthias Aebischer. Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will die Nachfolge von Alain Berset antreten. Bildquelle: Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 10 von 12. Vor seiner Zeit im Nationalrat war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 12. Daniel Jositsch. Der Zürcher Ständerat (Jahrgang 1965) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte Daniel Jositsch bereits kandidiert, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. Bildquelle: KEYSTONE/ANTHONY ANEX.
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Bild 12 von 12. Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch Elisabeth Baume-Schneider durch. Für ihn als Bundesrat sprechen seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP. Bildquelle: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE.
Damit bleibt es bei sechs Kandidaturen für die Nachfolge von SP-Bundesrat Alain Berset. Im Rennen sind bisher der Basler Regierungspräsident und alt Nationalrat Beat Jans, der Bündner Nationalrat Jon Pult, der Berner Nationalrat Matthias Aebischer, der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch, der Waadtländer Nationalrat und langjährige Fraktionschef Roger Nordmann und die Berner Regierungsrätin und frühere Nationalrätin Evi Allemann.