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Künstliche Intelligenz Trump kündigt Mega-KI-Projekt an: Darum geht es

500 Milliarden Dollar sollen investiert werden. Ob das Ganze tatsächlich wie geplant realisiert wird, bleibt abzuwarten.

Darum geht es: Der ChatGPT-Entwickler OpenAI und grosse Technologie-Partner wollen in den nächsten vier Jahren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) stecken. Zunächst sollen 100 Milliarden Dollar in das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Stargate fliessen. Das Projekt gab der neue US-Präsident Donald Trump bekannt. Es soll in den nächsten Jahren 100'000 Jobs in den USA schaffen. «Wie viel diese Ankündigungen tatsächlich wert sind, wird sich zeigen», sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann dazu.

Einschätzung von SRF-Redaktor Klaus Ammann:

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«Es ist noch nicht klar, woher die 500 Milliarden Dollar kommen sollen. Auch ist das Ganze eine grosse Wette: Sollte der Hype um die Künstliche Intelligenz platzen, könnten sich die von Trump angekündigten Pläne sehr schnell als nichtig oder viel kleiner herausstellen, als sie jetzt angekündigt wurden.»

KI-Schranken abgebaut: Trump kippte mit einem seiner ersten am Montag unterzeichneten Erlasse Leitplanken für die Entwicklung von KI, die sein Vorgänger Joe Biden im Herbst 2023 aufgestellt hatte. Laut Bidens damaliger Anordnung mussten Entwickler die US-Regierung bei Programmen, die potenziell gefährlich für nationale Sicherheit, Wirtschaft oder Gesundheit werden könnten, schon beim Anlernen der KI-Modelle unterrichten. Auch sollten sie Ergebnisse von Sicherheitstests mit den Behörden teilen. Das alles gilt jetzt nicht mehr.

Vor vier Jahren wurde Investor Softbank von den Rating-Agenturen auf Ramschniveau herabgestuft.
Autor: Klaus Ammann Wirtschaftsredaktor von Radio SRF

Umstrittene KI: Künstliche Intelligenz wird von Experten nicht ausschliesslich als Chance gesehen. Zahlreiche Kenner der Materie machen sich auch Sorgen, weil laut ihnen mit KI schon bald gefährliche Schadsoftware oder biologische Waffen entwickelt werden könnten. Trumps Botschaft an die Branche lautet jetzt aber: Macht weiter! Seit längerem hatte etwa OpenAI-Chef Sam Altman die USA dazu aufgerufen, massiv in KI-Rechenzentren und deren Energieversorgung zu investieren – auch um den Vorsprung gegenüber anderen Ländern wie China zu behalten.

Ein Trio für Stargate: Hinter dem Unternehmen Stargate stehen neben ChatGPT-Entwickler OpenAI der Software-Riese Oracle und der japanische Technologie-Konzern Softbank des Milliardärs Masayoshi Son. Softbank will das Projekt mit 100 Milliarden Dollar unterstützen. Dazu sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann: «Son hat eine wechselvolle Geschichte wegen Fehlinvestitionen – vor vier Jahren wurde die Softbank von den Rating-Agenturen deshalb auf Ramschniveau herabgestuft.» Seit Softbank jedoch in KI investiere, seien die Bewertungen wieder besser.

Erfolg für Musk-Konkurrent

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Lächelnder Mann in Anzug bei Veranstaltung.
Legende: Sam Altman. Reuters/Al Drago

Für OpenAI-Chef Sam Altman ist die gemeinsame Ankündigung mit Trump ein besonderer Erfolg: Er steckt in einem Konflikt mit Tech-Milliardär Elon Musk, der aktuell zu den engsten Vertrauten des Präsidenten gehört. Musk zog vor Gericht, um die Umwandlung von OpenAI in ein auf Profit ausgerichtetes Unternehmen zu stoppen. Altmans Firma wirft Musk im Gegenzug vor, er habe in seiner Zeit bei OpenAI die Kontrolle an sich reissen wollen. Musk richtete inzwischen das Konkurrenz-Unternehmen xAI ein, ebenfalls ein KI-Projekt.

Fokus auf Medizin: Das Projekt Stargate soll laut Oracle-Gründer Larry Ellison mit Rechenzentren in Texas starten. Ellison ist seit langem als Unterstützer von Donald Trump bekannt. KI werde die Auswertung von Patientendaten schon bald verbessern, kündigte er an. Und Altman ergänzte: Dank KI könnten Krankheiten schon bald besser bekämpft werden.

SRF 4 News aktuell, 22.1.2025, 06:10 Uhr ; 

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