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Angriff auf Hisbollah-Anlagen Israel marschiert in Südlibanon ein – ein Überblick

Mit der Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz in Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die wichtigsten Punkte.

Der Einmarsch: Israel hat mit einer Bodenoffensive in Libanon begonnen. Erste israelische Soldaten seien in den Süden Libanons eingedrungen, meldete die israelische Armee in der Nacht auf Dienstag. Der Angriff richte sich gegen Einrichtungen der Hisbollah-Miliz. Die israelische Armee sprach von «begrenzten» Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael.

Die Luftschläge: Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützen die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele im Gebiet. Darüber hinaus gab es auch in der libanesischen Hauptstadt Beirut neue Luftangriffe. Die Operation werde parallel zu den Kämpfen im Gazastreifen gegen die Hamas und in anderen Gebieten fortgesetzt, so die Regierung.

Nächtliche Stadtansicht mit aufsteigendem Rauch.
Legende: Rauch steigt auf über einem südlichen Vorort von Beirut (1.10.2024) Keystone/AP Photo/Hussein Malla

Erklärter Zweck: Die Armee tue alles, was notwendig sei, um die Bürgerinnen und Bürger Israels zu verteidigen und die Einwohnenden Nordisraels in ihre Häuser zurückzubringen, teilte die Armee mit. Israel will die Rückkehr von 60'000 Israelis ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben wurden.

Schweiz zeigt sich besorgt über Eskalation

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Die Schweiz hat sich «zutiefst besorgt» über die Eskalation der Gewalt in Libanon gezeigt. Das Aussendepartement rief am Dienstag in einer auf der Plattform X veröffentlichten Stellungnahme alle Parteien dazu auf, die Feindseligkeiten sofort einzustellen. Das Völkerrecht, einschliesslich des humanitären Völkerrechts, müsse eingehalten werden. Die Schweiz rufe zum Dialog und zur Deeskalation auf, wie es im Beitrag des eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hiess.

Die Opfer: Die Lage in Libanon ist dramatisch. Zehntausende flohen aus ihren Dörfern und Städten. Viele harren in der Hauptstadt Beirut aus. Nach libanesischen Angaben kamen innerhalb von 24 Stunden fast 100 Menschen im Land ums Leben.

Die Reaktion der Hisbollah: Am Montag hatte sich erstmals nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort gemeldet und ihre Kampfbereitschaft signalisiert. «Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit», sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Wer die Hisbollah anführen soll, sagte er nicht.

Video
Geschwächte Hisbollah in Libanon beschwört Kampfgeist
Aus 10 vor 10 vom 30.09.2024.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 47 Sekunden.

Gegenangriffe: Auch auf Israel flogen am frühen Dienstagmorgen Raketen. Die Armee teilte auf Telegram mit, in der Gegend von Meron in Nordisrael seien etwa zehn Geschosse abgefangen worden. Die Hisbollah griff nahe der südlichen Grenze nach eigener Darstellung israelische Soldaten an. Diese hätten sich auf israelischer Seite in Obsthainen nahe der Grenze bewegt. Infolge der Angriffe habe es auf israelischer Seite auch Opfer gegeben.

Evakuationen ausländischer Bürger

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Angesichts der sich verschärfenden Lage in Libanon flog ein Flugzeug der deutschen Luftwaffe Botschaftspersonal aus Beirut aus. Die Maschine landete am Montagabend in Berlin. Grossbritannien charterte für die Ausreise seiner Bürgerinnen und Bürger ein Flugzeug, das am Mittwoch starten soll.

Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) hatte Schweizer Bürgerinnen und Bürgern schon vor einer Woche von Reisen nach Israel abgeraten. Menschen, die sich in Libanon aufhielten, sollten das Land verlassen.

Der Hintergrund: Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz hatte sich zuletzt dramatisch verschärft. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv Ziele im Nachbarland an. Libanon meldete Hunderte Tote und Verletzte. Am Freitag waren bei einem gezielten israelischen Luftangriff der Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah und weitere Hisbollah-Kämpfer getötet worden. Auch die Hisbollah schiesst seit den neu entfachten intensiven Kämpfen an manchen Tagen Hunderte Raketen auf Israel. Die Miliz hat nach Ausbruch des Gaza-Kriegs ihre sogenannte «Solidaritätsfront» eröffnet.

Krieg im Nahen Osten

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Die Konflikte in Israel, im Westjordanland, im Gazastreifen und in Libanon halten an. Hier finden Sie alle unsere Inhalte zum Krieg im Nahen Osten.

Die Einordnung: Die Bodenoffensive war erwartet worden. Israel hatte Washington nach Angaben der US-Regierung über begrenzte Einsätze des Militärs an der libanesischen Grenze informiert, sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums. Vor Beginn der israelischen Bodenoffensive hat die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Mehrere Gegenden in Nordisrael wurden zu militärischem Sperrgebiet erklärt. Die USA warnten Iran vor Vergeltungsschlägen.

Glückskette sammelt für Zivilbevölkerung im Nahen Osten

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Familien mit Habseligkeiten auf einem LKW
Legende: Im Süden Libanons sind Tausende Menschen auf der Flucht Keystone / WAEL HAMZEH

Wegen der Eskalation des Nahostkonflikts in Libanon und der sich täglich verschlechternden Lage der Zivilbevölkerung in Gaza verstärkt die Glückskette ihre Hilfe für die Betroffenen der humanitären Krise im Nahen Osten und ruft erneut dringend zu Spenden auf. 

Die Glückskette unterstützt ihre Schweizer Partnerorganisationen vor Ort – sie hilft dort, wo die humanitären Bedürfnisse am grössten sind. Diese Partnerorganisationen garantieren die Überwachung der Hilfeleistungen und sie garantieren dafür, dass die Hilfe die Not leidenden Menschen erreicht. Hier können Sie spenden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Glückskette.

SRF 4 News, 01.10.2024, 6 Uhr ; 

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