Susan Wiles soll seine Stabschefin im Weissen Haus werden. Das hat Donald Trump bereits einen Tag nach seinem Wahlsieg verkündet. Es ist die erste offizielle Personalentscheidung für seine zweite Amtszeit ab 2025.
Der Posten des Stabschefs gilt – nach dem des Präsidenten – als einflussreichster im Weissen Haus. Wiles wäre die erste Frau, die diesen Posten innehat.
Wiles geniesst innerhalb und ausserhalb von Trumps Lager ein hohes Ansehen für die Leitung seiner diesjährigen Präsidentschaftskampagne. Gleichzeitig hat Wiles das Rampenlicht weitgehend gemieden und sich sogar geweigert, das Mikrofon zu ergreifen, nachdem Trump sie bei seiner Siegesrede erwähnt hatte. Laut Berichten verzichtete sie zudem darauf, den offiziellen Titel «Wahlkampfmanagerin» zu tragen, um nicht selbst zur Zielscheibe von Angriffen zu werden.
Diese Vertrauten will Trump in seiner Regierung oder als Berater
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Bild 1 von 24. Donald Trump drückte bei der Bildung seiner Regierung aufs Tempo. Bereits kurz nach dem Wahlsieg nahm das Team des designierten US-Präsidenten Form an:. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 2 von 24. Susan Wiles soll Stabschefin im Weissen Haus werden. Bildquelle: Reuters/Carlos Barria.
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Bild 3 von 24. Stephen Miller soll stellvertretender Stabschef des künftigen US-Präsidenten werden. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 4 von 24. Fox News-Moderator Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 5 von 24. Tech-Milliardär Elon Musk soll – in einer ungewöhnlichen Rolle ausserhalb der Regierung, aber in Zusammenarbeit mit dem Weissen Haus – Trump zur Seite stehen. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 6 von 24. Im neu geschaffenen «Department of Government Efficiency» soll Musk zusammen mit dem früheren republikanischen Präsidentschaftsbewerber Vivek Ramaswamy dabei helfen, die Regierungsausgaben zu straffen und überflüssige Vorschriften zu streichen. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 7 von 24. Mit der Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, hat Trump eine überzeugte Unterstützerin ausgewählt, um das Heimatschutzministerium zu führen. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 8 von 24. In Trumps Regierung soll Doug Burgum, bisher Gouverneur von North Dakota, das Amt des Innenministers und den Vorsitz eines neu geschaffenen nationalen Energierats übernehmen. Bildquelle: REUTERS/Carlos Barria.
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Bild 9 von 24. Zu seinem Aussenminister will Trump den für seine harte Haltung gegenüber China und dem Iran bekannten Senator Marco Rubio machen. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 10 von 24. Der CEO des US-Öldienstleisters Liberty Energy Chris Wright (Mitte) soll Trumps Energieminister und Mitglied des neu geschaffenen nationalen Energierats werden. Bildquelle: REUTERS/Lucas Jackson.
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Bild 11 von 24. Trump will die ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard zur Geheimdienstkoordinatorin der Regierung machen. Bildquelle: REUTERS/Andrew Kelly.
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Bild 12 von 24. Pamela Bondi soll Justizministerin werden. Zuvor hatte Trump den höchst umstrittenen Abgeordneten Matt Gaetz vorgeschlagen. Dieser zog seine Kandidatur zurück, als klar wurde, dass er im Senat keine Bestätigung erhalten würde. Bondi wiederum war Trumps Verteidigerin beim Impeachment, zuvor war sie acht Jahre lang Generalstaatsanwältin Floridas. Bildquelle: Reuters/Chip Somodevilla.
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Bild 13 von 24. Den Auslandsgeheimdienst CIA will Trump seinem langjährigen Weggefährten John Ratcliffe anvertrauen. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas war bereits in Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig und stand damals in der Kritik. Bildquelle: Keystone/Manuel Balce Ceneta.
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Bild 14 von 24. Trump will den republikanischen Abgeordneten Mike Waltz als Nationalen Sicherheitsberater an seiner Seite haben. Bildquelle: Keystone/Rod Lamkey.
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Bild 15 von 24. Immobilieninvestor Steven Witkoff soll Nahost-Sondergesandter werden. Bildquelle: Getty Images/Chip Somodevilla.
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Bild 16 von 24. Als «Grenz-Zar» wird Tom Homan für alle US-Grenzen zuständig sein. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 17 von 24. Neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York soll die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik werden. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 18 von 24. Nächster Chef der US-Umweltbehörde EPA soll ebenfalls ein langjähriger Unterstützer Trumps werden, der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 19 von 24. Nur wenige Tage vor der Wahl kündigte Trump an, den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Bildquelle: Keystone/Morry Gash.
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Bild 20 von 24. Die Bundespoliziei FBI soll unter Trump bald Kash Patel leiten. Er gilt aufgrund seiner Äusserungen zu Verschwörungstheorien rund um den 6. Januar als äusserst umstritten. Bildquelle: AP Photo/José Luis Villegas, File.
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Bild 21 von 24. Die Leitung des Handelsministeriums dürfte der bekennende Bitcoin-Fan Howard Lutnick bekleiden. Bildquelle: EPA/WILL OLIVER.
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Bild 22 von 24. In der ersten Präsidentschaft Trump war Linda McMahon noch Chefin der Behörde für KMU. Nun soll die ehemalige Managerin der Wrestlingliga WWE Bildungsministerin werden. Bildquelle: EPA/JIM LO SCALZO.
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Bild 23 von 24. Bereits in seiner ersten Amtszeit setzte Trump im Weissen Haus Familienmitglieder in Schlüsselpositionen ein. In diesem Wahlkampf rückte Trumps Sohn Don Jr. (46) in den Vordergrund. Er soll massgeblich dazu beigetragen haben, dass J.D. Vance Trumps Vize wurde. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 24 von 24. Es ist gut möglich, dass Trump in seinem engsten Familienkreis wieder wichtige Posten vergibt. Seine Schwiegertochter Lara Trump hatte Trump schon an die Parteispitze der republikanischen Partei gesetzt. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
Die loyale Ratgeberin
Während des Wahlkampfs konnte Wiles tun, was nur wenigen anderen gelungen ist: Sie konnte dazu beitragen, Trumps Impulse zu kontrollieren. Nicht indem sie ihn tadelte oder belehrte, sondern indem sie sich seinen Respekt verschaffte. Laut Politexperten hat sie ihm gezeigt, dass er besser fährt, wenn er ihren Rat befolgt. In diesem Sinne leitete sie bereits 2016 und 2020 Trumps Kampagnen im bevölkerungsmässig drittgrössten US-Bundesstaat Florida.
«Susie ist zäh, klug, innovativ und wird von allen bewundert und respektiert», sagte Trump am Mittwoch in seiner Ansprache, in der er Wiles auch als «Ice Maiden» (zu Deutsch: «eiskalte Jungfrau») bezeichnete. «Es ist eine Ehre, Susie als erste Stabschefin in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu haben. Ich habe keinen Zweifel, dass sie unser Land stolz machen wird.»
Ehrlichkeit und Loyalität – Susie hat beides in reichlichem Masse.
«Sie ist einfach funktionell anders aufgebaut, weil sie die seltene Eigenschaft hat, an so vielen verschiedenen wichtigen Themen gleichzeitig arbeiten zu können», so Chris LaCivita, der als Berater von Trumps Präsidentschaftskampagne mit Wiles zusammenarbeitete. «Sie kann wirklich mit jedem Ego umgehen, das sich ihr in den Weg stellt.» Ausserdem bringe Wiles das Wichtigste in der Politik mit sich: «Ehrlichkeit und Loyalität – Susie hat beides in reichlichem Masse.»
Die erfahrene Strategin
Wiles ist eine langjährige, in Florida ansässige republikanische Strategin. Sie leitete beispielsweise die erfolgreiche Kandidatur von Floridas Gouverneur Ron DeSantis im Jahr 2018.
Davor leitete sie 2010 Rick Scotts Kampagne für die Gouverneurswahl in Florida und war kurzzeitig Managerin der Präsidentschaftskampagne des ehemaligen Gouverneurs von Utah, Jon Huntsman, im Jahr 2012. Wiles arbeitete auch in den Büros des ehemaligen Bürgermeisters von Jacksonville, der grössten Stadt Floridas.
Wiles' Erfahrung fusst unter anderem auch auf der Zusammenarbeit mit einem der wohl bekanntesten republikanischen Präsidenten. In den 1980er-Jahren machte Susan Wiles nämlich bereits Wahlkampf für Ronald Reagan, den 40. Präsidenten der Vereinigten Staaten. In seiner Regierung arbeitete sie dann als Terminplanerin.
Ab 2025 ist sie wieder im Weissen Haus. Dort wird sie sich erneut den Terminen des Präsidenten widmen, aber diesmal als noch einflussreichere Stabschefin.