Wen hat sich Trump für die wichtigsten Posten im Weissen Haus ausgesucht? Ein Überblick mit den Einschätzungen der SRF-Korrespondentinnen und -Korrespondenten.
Pam Bondi als Justizministerin
Donald Trump hat nach dem Rückzug von Matt Gaetz eine ehemalige Staatsanwältin als künftige Justizministerin nominiert. Im Fall von Gaetz war unter anderem kritisiert worden, dass er keine juristische Expertise und nicht genug Erfahrung für den Job mitbringe. Laut USA-Korrespondentin Barbara Colpi wurde zudem befürchtet, dass Gaetz als Justizminister versucht hätte, «aggressivere Massnahmen gegen politische Gegner zu ergreifen».
Pete Hegseth als Verteidigungsminister
Fox-News-Moderator Hegseth hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat für Minnesota keine politische Erfahrung, soll aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten Ministerien leiten. «Es ist ein Schock», meinte ein US-Politexperte gegenüber SRF.
Marco Rubio als Aussenminister
Trump lobte den 53-jährigen Rubio als einen «starken Fürsprecher» für die USA, einen «wahren Freund der Verbündeten». Zuletzt stimmte der republikanische Senator gegen milliardenschwere Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine.
Doug Burgum als Innenminister
Im Wahlkampf versuchte sich Burgum, der vermögende Gouverneur des US-Bundesstaats North Dakota, zunächst selbst als Präsidentschaftsbewerber. Dann wurde er als Trumps möglicher Vize gehandelt. Aus beidem wurde zwar nichts – doch in Trumps Regierung soll Burgum das Amt des Innenministers und den Vorsitz eines neu geschaffenen nationalen Energierats übernehmen.
Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister
Der einst parteilose US-Präsidentschaftsbewerber Kennedy ist Gründer einer der bekanntesten Anti-Impf-Gruppen der USA und vertritt die wissenschaftlich widerlegte These, dass Impfstoffe bei Kindern Autismus verursachten.
Susie Wiles als Stabschefin
Mit Wiles hat sich Trump eine enge Vertraute für die einflussreiche Rolle ausgesucht. Die 67-Jährige war seine Wahlkampfmanagerin und trat bislang in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung. «Politico» schrieb über Wiles: «Die am meisten gefürchtete und am wenigsten bekannte politische Akteurin in Amerika».
Stephen Miller als stellvertretender Stabschef
Miller war einer der Architekten von Trumps restriktiver Einwanderungspolitik während dessen erster Amtszeit. Dem 39-Jährigen werden auch detaillierte Pläne für die von Trump angekündigten Massenabschiebungen in der neuen Amtszeit zugeschrieben.
Diese Vertrauten will Trump in seiner Regierung oder als Berater
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Bild 1 von 24. Donald Trump drückte bei der Bildung seiner Regierung aufs Tempo. Bereits kurz nach dem Wahlsieg nahm das Team des designierten US-Präsidenten Form an:. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 2 von 24. Susan Wiles soll Stabschefin im Weissen Haus werden. Bildquelle: Reuters/Carlos Barria.
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Bild 3 von 24. Stephen Miller soll stellvertretender Stabschef des künftigen US-Präsidenten werden. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 4 von 24. Fox News-Moderator Pete Hegseth soll Verteidigungsminister werden. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 5 von 24. Tech-Milliardär Elon Musk soll – in einer ungewöhnlichen Rolle ausserhalb der Regierung, aber in Zusammenarbeit mit dem Weissen Haus – Trump zur Seite stehen. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
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Bild 6 von 24. Im neu geschaffenen «Department of Government Efficiency» soll Musk zusammen mit dem früheren republikanischen Präsidentschaftsbewerber Vivek Ramaswamy dabei helfen, die Regierungsausgaben zu straffen und überflüssige Vorschriften zu streichen. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 7 von 24. Mit der Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, hat Trump eine überzeugte Unterstützerin ausgewählt, um das Heimatschutzministerium zu führen. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 8 von 24. In Trumps Regierung soll Doug Burgum, bisher Gouverneur von North Dakota, das Amt des Innenministers und den Vorsitz eines neu geschaffenen nationalen Energierats übernehmen. Bildquelle: REUTERS/Carlos Barria.
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Bild 9 von 24. Zu seinem Aussenminister will Trump den für seine harte Haltung gegenüber China und dem Iran bekannten Senator Marco Rubio machen. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 10 von 24. Der CEO des US-Öldienstleisters Liberty Energy Chris Wright (Mitte) soll Trumps Energieminister und Mitglied des neu geschaffenen nationalen Energierats werden. Bildquelle: REUTERS/Lucas Jackson.
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Bild 11 von 24. Trump will die ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard zur Geheimdienstkoordinatorin der Regierung machen. Bildquelle: REUTERS/Andrew Kelly.
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Bild 12 von 24. Pamela Bondi soll Justizministerin werden. Zuvor hatte Trump den höchst umstrittenen Abgeordneten Matt Gaetz vorgeschlagen. Dieser zog seine Kandidatur zurück, als klar wurde, dass er im Senat keine Bestätigung erhalten würde. Bondi wiederum war Trumps Verteidigerin beim Impeachment, zuvor war sie acht Jahre lang Generalstaatsanwältin Floridas. Bildquelle: Reuters/Chip Somodevilla.
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Bild 13 von 24. Den Auslandsgeheimdienst CIA will Trump seinem langjährigen Weggefährten John Ratcliffe anvertrauen. Der ehemalige Kongressabgeordnete aus Texas war bereits in Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig und stand damals in der Kritik. Bildquelle: Keystone/Manuel Balce Ceneta.
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Bild 14 von 24. Trump will den republikanischen Abgeordneten Mike Waltz als Nationalen Sicherheitsberater an seiner Seite haben. Bildquelle: Keystone/Rod Lamkey.
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Bild 15 von 24. Immobilieninvestor Steven Witkoff soll Nahost-Sondergesandter werden. Bildquelle: Getty Images/Chip Somodevilla.
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Bild 16 von 24. Als «Grenz-Zar» wird Tom Homan für alle US-Grenzen zuständig sein. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 17 von 24. Neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York soll die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik werden. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 18 von 24. Nächster Chef der US-Umweltbehörde EPA soll ebenfalls ein langjähriger Unterstützer Trumps werden, der ehemalige Kongressabgeordnete Lee Zeldin. Bildquelle: Keystone/Matt Rourke.
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Bild 19 von 24. Nur wenige Tage vor der Wahl kündigte Trump an, den bekannten Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Bildquelle: Keystone/Morry Gash.
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Bild 20 von 24. Die Bundespoliziei FBI soll unter Trump bald Kash Patel leiten. Er gilt aufgrund seiner Äusserungen zu Verschwörungstheorien rund um den 6. Januar als äusserst umstritten. Bildquelle: AP Photo/José Luis Villegas, File.
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Bild 21 von 24. Die Leitung des Handelsministeriums dürfte der bekennende Bitcoin-Fan Howard Lutnick bekleiden. Bildquelle: EPA/WILL OLIVER.
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Bild 22 von 24. In der ersten Präsidentschaft Trump war Linda McMahon noch Chefin der Behörde für KMU. Nun soll die ehemalige Managerin der Wrestlingliga WWE Bildungsministerin werden. Bildquelle: EPA/JIM LO SCALZO.
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Bild 23 von 24. Bereits in seiner ersten Amtszeit setzte Trump im Weissen Haus Familienmitglieder in Schlüsselpositionen ein. In diesem Wahlkampf rückte Trumps Sohn Don Jr. (46) in den Vordergrund. Er soll massgeblich dazu beigetragen haben, dass J.D. Vance Trumps Vize wurde. Bildquelle: Keystone/Alex Brandon.
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Bild 24 von 24. Es ist gut möglich, dass Trump in seinem engsten Familienkreis wieder wichtige Posten vergibt. Seine Schwiegertochter Lara Trump hatte Trump schon an die Parteispitze der republikanischen Partei gesetzt. Bildquelle: Keystone/Evan Vucci.
Kristi Noem als Ministerin für innere Sicherheit
An der Spitze des Ministeriums hätte die Gouverneurin von South Dakota eine massgebliche Rolle bei dem von Trump geplanten «Abschiebeprogramm». Noems Memoiren handelten ihr kürzlich negative Schlagzeilen ein: Darin beschrieb sie, wie sie ihre Hündin Cricket erschoss, weil diese sich nicht zum Jagdhund eignete.
Chris Wright als Energieminister
Der CEO des US-Öldienstleisters Liberty Energy Chris Wright soll Trumps Energieminister und Mitglied des neu geschaffenen nationalen Energierats werden. Liberty Energy mit Sitz in Denver im Bundesstaat Colorado wirbt mit innovativen Lösungen bei der umstrittenen Öl- und Erdgasgewinnung durch Fracking. Wright spricht sich für die Förderung fossiler Energien aus und hat sich in der Vergangenheit kritisch zur weltweiten Klimabewegung geäussert.
Tom Homan als Grenzschutz-Beauftragter
Mit Homan holt Trump einen weiteren Hardliner ins Team. Er soll als «Grenz-Zar» die Massenabschiebung von irregulär eingewanderten Ausländern beaufsichtigen. Homan setzte in Trumps erster Amtszeit die Trennung von Kindern von ihren Eltern an der US-Grenze um.
Elon Musk als Berater für Ausgabenkürzungen
Multimilliardär Musk ist in den letzten Monaten zu einem der engsten und einflussreichsten Begleitern von Trump geworden. Der reichste Mann der Welt wurde in kein Amt gewählt, doch er soll das neu geplante Departement of Government Efficiency leiten.
Elise Stefanik als UNO-Botschafterin der USA
In der Vergangenheit trat Stefanik immer wieder als Verbündete Trumps in Erscheinung und stellte sich auch hinter seine Falschbehauptungen über den angeblichen Betrug bei der Präsidentenwahl 2020. 2014 war sie mit damals 30 Jahren die jüngste Frau, die ins Repräsentantenhaus gewählt wurde.
John Ratcliffe als CIA-Chef
Der ehemalige Kongressabgeordnete Ratcliffe war bereits in Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig. Der 59-Jährige geriet damals in die Kritik. Die Demokraten warfen ihm unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen.
Tulsi Gabbard als Geheimdienstkoordinatorin
Die 43-Jährige Gabbard war von 2013 bis 2021 demokratische Abgeordnete im Repräsentantenhaus, hat mittlerweile aber politisch die Seiten gewechselt. Gabbard sorgte vor zwei Jahren für Aufsehen, als sie in Sozialen Medien behauptete, dass die USA angeblich Labors für biologische Waffen in der Ukraine finanzieren würden.
Mike Waltz als Nationaler Sicherheitsberater
Der 50-Jährige Waltz bezeichnete China wenige Tage vor der Wahl in einem Meinungsbeitrag im Magazin «Economist» als «grössten Rivalen» der USA. Zudem schrieb Waltz im vergangenen Jahr: «Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei.» Die europäischen Länder müssten mehr tun.