Zum Inhalt springen

Armeebotschaft 2025 Armee präsentiert ihre neusten Beschaffungen in Thun

Die Schweiz rüstet wieder auf: Für rund 1.5 Milliarden Franken sollen Rüstungsgüter wie Panzer, Kampfdrohnen und Raketen gekauft werden. In Thun ist darüber informiert worden.

Die Artilleriekanonen der Schweizer Armee gelten als veraltet und pannenanfällig. Die Panzerhaubitzen M109 sind mehr als 50 Jahre alt.

Kanonen mit grosser Reichweite sind eine bedeutende Waffe im Ukraine-Krieg. Nun will die Armee 32 neue Artilleriesysteme beschaffen. Das neue System, sagt Armeechef Thomas Süssli, sei viel präziser und hochmobil. Für 850 Millionen Franken kaufe man Kanonen, die sich schon in anderen Ländern bewährt hätten.

Laut Süssli sei es «ganz wichtig, dass wir Standards beschaffen, also nicht helvetisieren» – also das beschaffen, was andere Staaten auch bräuchten. Dabei müsse man dann prüfen, ob es Synergien mit anderen Käufern gebe.

Iris-T als «gutes Beispiel» für gemeinsame Beschaffung

Die EU hatte Anfang Monat beschlossen, 800 Milliarden Euro in die Verteidigung zu investieren. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll massiv aufgerüstet werden.

FDP-Präsident Thierry Burkart findet, die Schweiz solle prüfen, ob sie sich an diesem 800-Milliarden-Programm beteiligen könne. «Wenn wir die Möglichkeit haben, mit anderen Ländern bei der Beschaffung zusammenzuarbeiten, eröffnen wir damit die Chance, dass wir schneller an Rüstungsgüter herankommen.»

Es wird bereits zusammengearbeitet: Die Armee hat in Thun das neue Luftabwehrsystem Iris-T präsentiert. Es ist das erste System, das die Schweiz koordiniert mit den europäischen Staaten einkauft.

«Dieses Luftabwehrsystem ist ein gutes Beispiel für eine Rüstungskooperation mit der European Skyshield Initiative, wobei wir diese Systeme in Kooperation insbesondere mit Deutschland beschaffen», sagt Urs Loher, Direktor des Bundesamts für Rüstung armasuisse.

SVP-Aussenpolitiker Franz Grüter hat allerdings neutralitätspolitische Bedenken bei einer verstärkten Kooperation. Es könne zwar sinnvoll sein, Rüstungsgüter gemeinsam zu beschaffen, weil dann zu besseren Einkaufspreisen und höheren Mengen eingekauft werden könne.

«Es hört aber dann auf, wenn man gemeinsam mit anderen Armeen zusammenarbeiten will», fügt Grüter an. Hierbei sage die SVP klar Nein.

Bewaffnete Minidrohnen zum selber bauen

Internationale Kooperation sei wichtig, sagt hingegen Armeechef Süssli. In anderen Bereichen wolle er aber eigenständiger werden.

So will die Armee in Zukunft selber solche bewaffneten Minidrohnen bauen, wie sie in der Ukraine zu Tausenden eingesetzt werden.

Tagesschau, 27.3.2025, 18Uhr ; 

Meistgelesene Artikel