Zwiebeln, geputzt und zu Zöpfen geflochten – so wird das namensgebende Gemüse am Berner Traditionsanlass verkauft. Dieses Jahr wurden insgesamt 30 Tonnen verkauft.
Das sind zwar etwas mehr Zwiebeln als noch vor einem Jahr – aber immer noch deutlich weniger als vor der Corona-Pandemie. «Die Rekordmarke aus dem Jahr 2014 mit fast 60 Tonnen wurde bei weitem nicht erreicht», schreibt die Stadt Bern.
Vielleicht heisst der Zibelemärit eines Tages nur noch Märit.
Bauer Hansueli Jampen verkauft bereits in dritter Generation Zwiebelzöpfe am Zibelemärit. «Es ist schön, jedes Jahr hier zu sein», sagt er, «auch wenn immer weniger Stände überhaupt Zwiebeln anbieten.»
Dieses Jahr taten dies noch 100 Stände. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es doppelt so viele. «Vielleicht heisst der Zibelemärit eines Tages nur noch Märit», so Bauer Hansueli Jampen. «Das wäre aber schade.»
Weniger Zwiebeln, weniger Marktstände
Ein Grund, warum immer weniger Zwiebeln am Märit angeboten werden: Zwiebeln zu flechten, ist aufwendig. Es sei ein Handwerk, das langsam aussterbe, sagt Bauer Hansueli Jampen. «Aufwand und Ertrag gehen nicht auf. Meine Familie und ich machen es noch, weil es Tradition ist und es den Menschen Freude macht.»
Es gibt aber nicht nur weniger Zwiebelstände am Berner Traditionsanlass, sondern insgesamt immer weniger Stände. 470 Stände waren es dieses Jahr, vor zehn Jahren waren es noch über 600.
Der Markt sei geschrumpft, sagt Marc Heeb, Leiter des Berner Polizeiinspektorats. «Der Zibelemärit ist mittlerweile viel kompakter. Das hat auch Vorteile für den ÖV.»
Auch sei die Nachfrage nach Ständen nicht eingebrochen, so Heeb. Die Stadt müsse jedes Jahr 200 bis 300 Händlerinnen und Händlern absagen. «Wir wollen einen guten Warenmix.»
Die anwesenden Händlerinnen und Händler sollen ihre Ware gut verkaufen können. Es bringe nichts, wenn zu viele Stände Kerzen oder Schmuck verkaufen. «Aber wer Zwiebeln oder Gemüse verkaufen will, der bekommt keine Absage», betont Marc Heeb.