Der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay will nicht für die Wahl in den Bundesrat kandidieren.
Er will seine politische Kraft für die Arbeit in der Walliser Regierung einsetzen.
Das gab er am Sonntagabend in einer Medienkonferenz in Charrat VS bei Martigny bekannt.
Der 53-Jährige begründete seinen Verzicht insbesondere mit den bevorstehenden Staatsratswahlen im Kanton Wallis am 2. März. Darbellay strebt eine dritte Amtszeit an.
Er habe diesen Entscheid nach langer und reiflicher Überlegung getroffen. «Mein Herz schlägt für das Wallis. Ich habe beschlossen, meine Priorität auf meinen Kanton zu legen, auf meine Projekte, auf all das, was ich hier begonnen habe. Ich kann nicht Dutzende von Baustellen zurücklassen, ich habe hier noch viel zu tun.»
Amherd-Nachfolge: Wer noch im Rennen ist und wer nicht
Er bekunde grundsätzlich Mühe damit, sein Amt als Walliser Staatsrat – ein Amt, das er liebe – aufzugeben. Zudem habe sich das Timing mit den zwei Wahlen zur selben Zeit als denkbar ungünstig erwiesen, so Darbellay. Als weiteren Grund für einen Verzicht auf die Bundesratskandidatur gab der Mitte-Politiker seine noch jungen Kinder an. Darbellay war von 2006 bis 2016 Präsident der damaligen CVP. Von 2003 bis 2015 gehörte er dem Nationalrat an.
Einschätzung von SRF-Bundeshausredaktor Urs Leuthard
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Mit der Absage von Christophe Darbellay sitzt Markus Ritter mit einem Bein im Bundesrat. Er ist nicht nur der einzige Kandidat; er ist ein politisches Schwergewicht. Viele sagen sogar, er ist der mächtigste Parlamentarier der Schweiz.
Er kann Mehrheiten schaffen, das hat er bei verschiedenen Diskussionen in der Landwirtschaftspolitik bewiesen. Er ist dossierfest und gilt als äusserst fleissig. Aber: Er ist noch nicht mit beiden Beinen im Bundesrat. Die Bewerbungsfrist läuft morgen Mittag um 12 Uhr ab.
Ausserdem haben sich etliche potenzielle Bewerberinnen und Bewerber noch nicht geäussert, zum Beispiel Nicole Barandun, Elisabeth Schneider-Schneiter, Marie-France Roth Pasquier und Lorenz Hess. Auch aus den Kantonen könnten noch Bewerbungen kommen, zum Beispiel Martin Pfister (ZG) und Astrid Bärtschi (BE). Das Rennen ist also noch nicht gelaufen. Vor allem eine valable Frauenkandidatur hätte wohl sehr gute Chancen, neben Markus Ritter aufs Wahlticket zu kommen.
Druck der anderen Parteien auf die Mitte nimmt zu
Mit dem Verzicht von Christophe Darbellay bleibt der St. Galler Nationalrat und Präsident des Bauernverbandes, Markus Ritter, weiterhin er einzige Mitte-Kandidat für die Nachfolge von Viola Amherd. Die Frist für mögliche Kandidatinnen oder Kandidaten läuft am Montagmittag aus. Am 21. Februar beschliesst die Mitte-Bundeshausfraktion das offizielle Wahlticket.
Nun wird Kritik bei den anderen Parteien laut: Zu wenig Auswahl für einen so wichtigen Posten. «Es braucht zwei Kandidaten aus der Mitte, wie es seit zwanzig Jahren Tradition ist. Die letzte Person ohne Ticket war Doris Leuthard. Ich erwarte deshalb, dass dies jetzt wieder geschieht», sagt Nationalrat Roger Nordmann (SP/VD). Er droht, dass ohne Ticket, jemanden nicht aus der Mitte-Partei gewählt wird, zum Beispiel die Grünliberale Tiana Angelina Moser.
So sieht das auch Nationalrätin Jacqueline de Quattro (FDP/VD), falls es bei einem Kandidaten bleiben sollte. «Es ist unverzichtbar, die Wahl zwischen einem Mann und einer Frau, wenn möglich auch aus zwei Sprachregionen. Ein einziger Kandidat erlaubt uns keine Präferenz.»
Doch trotz dieser Kritik ist der Vizepräsident Vincent Maître (Mitte/GE) nicht besorgt: «Der Sitz der Mitte im Bundesrat ist unbestritten, und zwar von allen Parteien in beiden Kammern. Die Mitte ist die drittgrösste Fraktion und hat natürlich Anrecht auf mindestens einen Bundesratssitz.»
Fehlende Kandidaturen seien kein Grund zur Beunruhigung, sagt Maître: «Unter den prominenten Personen gibt es tatsächlich einige, die nicht kandidieren wollen. Das heisst aber nicht, dass der Andrang ausbleibt.»
Urs Leuthard zu den Drohungen der anderen Parteien
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«Die Kritik der anderen Parteien bis hin zur Drohung der SP, dass sie jemanden nicht aus der Mitte-Partei wählen könnte, halte ich für Wahlkampfgetöse. Der Sitz der Mitte im Bundesrat ist absolut unbestritten. Im Notfall würde auch eine Einerkandidatur der Mitte zähneknirschend akzeptiert.
Was ich mir aber vorstellen könnte, ist, dass während der Bundesratswahl breite Kreise eine Person aus der Mitte unterstützen, die gar nicht offiziell zur Wahl steht. Oder dass die Partei jemanden, der oder die abgesagt hat, doch noch zu einer Kandidatur zu überreden versuchen.»
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