Am 11. Mai findet der Eurovision Song Contest 2024 statt. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum bedeutsamsten Musikwettbewerb Europas.
Wann ist der ESC?
Das erste Halbfinale fand am Dienstag, 7. Mai 2024, statt. Nemo stand für die Schweiz im zweiten Halbfinale am Donnerstag, 9. Mai 2024, auf der Bühne. Das Finale findet am Samstag, 11. Mai 2024, statt. Alle Shows starten jeweils um 21 Uhr. Am 11. Mai können Sie die Shows auf der News App im berüchtigten Liveticker mitverfolgen.
Nemo fährt für die Schweiz an den ESC – wer ist Nemo?
Nemo (24) ist die diesjährige Schweizer ESC-Hoffnung. Die nonbinäre Person ist in der hiesigen Musikszene keine unbekannte. Zu Nemos grössten Hits gehören «Himalaya» (2016), «Ke Bock» (2017) und «Du» (2017). Während der letzten fünf Jahre ist es ruhig geworden um das Bieler Stimmwunder. Nun ist Nemo zurück und will in Malmö den Sieg für die Schweiz holen.
Mit welchem Song will die Schweiz den ESC gewinnen?
Mit «The Code» stellt Nemo am diesjährigen ESC das Gesangstalent unter Beweis. Das Lied beinhaltet verschiedene Genres, von Rap-Elementen über Drum 'n' Bass bis hin zur Oper, und hebt sich damit von den Beiträgen anderer Länder ab. Ausserdem fällt das Lied durch seinen tiefgründigen Hintergrund auf. Nemo sagt dazu: «In ‹The Code› geht es um die Reise, die ich mit der Realisation begann, dass ich weder ein Mann noch eine Frau bin. Der Weg zu mir selbst war für mich ein langer und oft schwieriger Prozess.»
Wer entscheidet, wer für die Schweiz an den ESC fährt?
Eine Jury bestehend aus 240 internationalen Mitgliedern aus dem Publikum und eine 30-köpfige Expertinnen- und Experten-Jury aus 20 verschiedenen Ländern. Diese haben aus über 450 eingereichten Beiträgen den besten Song ausgesucht.
Wo findet der ESC statt?
Alle Shows gehen in der schwedischen Grossstadt Malmö in der Malmö-Arena über die Bühne. Dies, weil die ESC-Gewinnerin 2023 Loreen Schweden vertreten hat. In der Halle können rund 15'000 Zuschauerinnen und Zuschauer dem Event beiwohnen.
Wer moderiert das Finale?
Die beiden Moderatorinnen Petra Mede (53) und Malin Åkerman (45) führen durch die diesjährige ESC-Show. Komikerin Mede war bereits bei den letzten beiden Anlässen in Schweden dabei. Åkerman ist eine schwedisch-amerikanische Schauspielerin. Besonders: Sie feiert auf der ESC-Bühne in ihren 46. Geburtstag rein, der am 12. Mai ist.
Wer sind die Favoriten?
Lange führte die Schweiz laut Wettquoten die Favoritenliste an. Mittlerweile wird aber Kroatien mit dem rockigen Stück «Rim tim tagi dim» des Sängers Baby Lasagna als Favorit gehandelt. Ebenfalls mitreissend ist der niederländische Beitrag, der momentan den dritten Platz belegt. Joost Kleins Song «Europapa» erhält unter anderem in den sozialen Medien viel Zuspruch. Eine ebenfalls gute Platzierung wird für die Lieder aus Italien («La noia»), der Ukraine («Teresa & Maria») und Frankreich («Mon amour») vorhergesagt.
Steht jetzt schon fest, wer den ESC 2024 gewinnt?
Die Wetten sind ein zentraler Bestandteil der Berichterstattung im Vorfeld des Eurovision Song Contests. Wer auf einen Act wettet, ist in der Regel überzeugt von dessen Siegeschancen, sprich: Die Wett-Rangliste zeigt, welche Songs beim Publikum ankommen. Und das Publikum bestimmt, wer beim ESC ins Finale einzieht und dort zu 50 Prozent, wer das Ding gewinnt (die andere Hälfte sind Jury-Votes). Aktuell sieht es dort für die Schweiz übrigens sehr gut aus.
Wer kommentiert den ESC für die Schweiz?
Seit 2008 begleitet Moderator Sven Epiney die Schweizer ESC-Künstlerinnen und -Künstler an die Veranstaltung und kommentiert sowohl Halbfinale als auch Finale. Der 52-Jährige gehört zu den bekanntesten Schweizer Moderatoren und hat bereits Tausende Radio- und Fernsehsendungen gehostet.
Was ist neu?
Die Länder, die bereits für das Finale qualifiziert sind, dürfen im Halbfinale ihre Songs präsentieren. Bisher war das nicht so. Dadurch hatten diese Beiträge im Finale möglicherweise einen Nachteil, weil die Lieder dem Publikum nicht so geläufig waren. Dieses Jahr sollen alle Länder die gleichen Chancen bekommen.
Wie werden die Punkte vergeben?
Jedes antretende Land vergibt einen bis zwölf Punkte. Wie diese Punkte verteilt werden, entscheidet eine Jury. Auch das Publikum kann per Telefonvoting abstimmen und so noch zwölf zusätzliche Punkte vergeben. In den Halbfinalen ist jeweils nur das Publikumsvoting entscheidend. Wichtig: Ein Land darf sich selbst keine Punkte zusprechen. Der Beitrag mit der höchsten Punktzahl aus allen Votings gewinnt den ESC. Jedes Land stellt eine Person zur Verfügung, welche die Punkteverteilung während der Show verkündet. Für die Schweiz übernimmt diese Aufgabe dieses Jahr «Gesichter & Geschichten»-Moderatorin Jennifer Bosshard.
Seit wann gibt es den ESC?
Im Jahr 1956 fand der erste ESC in Lugano statt – damals noch nicht unter dem Namen «Eurovision Song Contest», sondern als «Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne». Die Schweiz hatte damals noch nicht viel Konkurrenz. Neben ihr traten nur sechs weitere Länder an: Deutschland, die Niederlande, Belgien, Frankreich, Luxemburg und Italien. Damals gewann für die Schweiz Lys Assia mit dem Lied «Refrain».
Wie oft hat die Schweiz den ESC schon gewonnen?
Die Schweiz hat den ESC bereits zweimal gewonnen. 1956, bei der ersten Durchführung, sang sich Lys Assia mit dem Chanson «Refrain» in die Herzen der europäischen Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer. 1988 begeisterte dann Céline Dion Europa und die Schweiz mit dem Song «Ne partez pas sans moi» – geschrieben übrigens von Nella Martinetti. Mit den Worten «‹Dankeschön› – ‹Auf Wiedersehen› – ‹Wunderbar›» bedankte sich die kanadische Sing-Söldnerin nach dem Sieg bei der Schweiz.