- Rund eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien bereiten sich die Schweizer Rettungsteams auf die Rückreise am Montag vor.
- Laut dem Aussendepartement (EDA) erfolgt die Rückkehr in Absprache mit den türkischen Behörden und in Koordination mit den anderen internationalen Rettungsteams
- Eine neue Gruppe von zwölf Personen des Schweizerischen Korps der Humanitären Hilfe (SKH) ist am Samstag im Bezirk Hatay angekommen.
Die Schweizer Rettungskette hat ihre Einsätze bei den ihr zugewiesenen Schadensplätzen abschliessen können. Die Übergabe an das SKH-Team fand am Sonntagmittag statt. Der Einsatzleiter der Schweizer Rettungskette, Sebastian Eugster, nimmt viele Eindrücke aus dem Erdbebengebiet in der Türkei mit.
«Ich war selbst bei einer schwierigen Situation dabei. Es ist ganz natürlich, dass es eine Zeit brauchen wird, um die Eindrücke zu verarbeiten», sagt er. Dabei helfe es, wenn er seinem Umfeld von den Einsätzen berichten könne.
Die neuen Helfer des SKH würden nun die Bedürfnisse im Erdbebengebiet prüfen und schauen, wie neue Hilfe in die Wege geleitet werden könne, sagt Eugster. «Die Schweiz wird auch nach der Rettungsphase weiterhin Hilfe leisten.» Ein wichtiger Aspekt der weiteren Hilfe seien Unterkünfte, denn viele Leute würden auf der Strasse leben und in ihren Autos schlafen. Dabei sei die Kälte ein Problem.
Schweiz schickt winterfeste Zelte
300 winterfeste Familienzelte für 1500 Personen sind gemäss EDA am Samstag von der Schweiz per Linienflug in die Türkei transportiert worden. Die Verteilung der Familienzelte werde durch den türkischen Katastrophenschutz (AFAD) übernommen.
Geplant seien auch Abklärungen über die weitere Nutzung noch stehender Gebäude und an medizinischer Grundversorgung. «Es ist denkbar, dass Baustatiker Spitäler besuchen und beurteilen, um der Belegschaft zu zeigen, dass das Gebäude sicher ist», sagte Eugster.
Laut dem EDA bricht ein Team von vier Expertinnen und Experten am Montag vom syrischen Damaskus Richtung Aleppo auf, um die Nothilfe der Schweiz vor Ort in Syrien umzusetzen. Ähnlich wie in der Türkei plane die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), 300 winterfeste Familienzelte für 1500 Personen nach Syrien zu liefern. Abklärungen dazu würden laufen.
Suchhunde kehren auch zurück
Neben den rund 85 Angehörigen der Rettungskette plant auch die Rettungshundeorganisation Redog die Rückreise in die Schweiz, wie Einsatzleiterin Linda Hornisberger gegenüber Keystone-SDA sagte. Neue internationale Suchteams würden eingesetzt. Fast eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben sinke jedoch die Chance, Lebende zu finden.
Insgesamt konnte die Schweizer Rettungskette mithilfe von acht Redog-Hunden bisher elf Verschüttete lebend bergen, darunter zwei Neugeborene. Weitere sechs Redog-Hunde und zehn Personen halfen zusammen mit der türkischen Rettungsorganisation GEA bei der Bergung von 31 Personen.