An diesem Wochenende wird die Welt auf den Kanton Nidwalden schauen, wo am Samstag die Bürgenstock-Konferenz zur Ukraine beginnt. Politisch ein Mega-Anlass, auch für die Schweiz und ihre Guten Dienste. Aber hat das Treffen auch wirtschaftliche Effekte? SRF-Wirtschaftsredaktorin Isabel Pfaff erläutert, wer – ausser der Bürgenstock-Hotelanlage selbst – mit dem hochrangigen Treffen Geld verdient.
Wer macht das grosse Geld an der Bürgenstock-Konferenz?
Geld verdient in erster Linie das Bürgenstock Resort selbst. Die drei Hotels mit fast 400 Zimmern, knapp 70 Suiten und zehn Restaurants und Bars werden über die zwei Konferenztage voll ausgelastet sein. Rund 90 internationale Delegationen reisen an, die gar nicht in Gänze Platz haben in der Bürgenstock-Hotelanlage und deshalb zum Teil auf andere Unterkünfte ausweichen müssen.
Entsprechend spüren vor allem Hotels der Region, dass am kommenden Wochenende etwas Besonderes stattfindet. Neben den Konferenzteilnehmern brauchen rund 500 registrierte Journalistinnen und Journalisten Unterkünfte. Auch die Armee, die das Treffen mit 4000 Soldaten absichern wird, ist zum Teil auf Hotelzimmer angewiesen.
Welche anderen Branchen profitieren von der Konferenz?
Ein zusätzliches Geschäft dürften auch die Lieferanten von Hotels und Beizen machen, also Bäckereien, Metzgereien, Gemüsehändler oder Winzerinnen. Ein weiteres Beispiel sind Chauffeurdienste: Der Limousinenservice Top Alliance, der etwa beim World Economic Forum (WEF) viele der internationalen Konferenzteilnehmer fährt, ist auch bei der Bürgenstock-Konferenz mit rund 20 Fahrzeugen im Einsatz. Die Industrie- und Handelskammer der Zentralschweiz hofft zudem darauf, dass internationale Delegationen sich auch noch bei Unternehmen der Region umschauen.
Was könnte die Konferenz dem Standort langfristig bringen?
Neben dem kurzfristigen Geldverdienen sehen Wirtschaftsvertreter der Region auch die Möglichkeit, dass sich der Bürgenstock als weiterer Konferenzstandort etablieren könnte – neben Davos oder Genf. Die Zentralschweiz könne dabei «vielleicht auch mit einem etwas bodenständigeren, einfacheren Ansatz» überzeugen als die anderen beiden Standorte, sagt etwa Adrian Derungs von der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz.