Mit den zweiten Wahlgängen für den Ständerat in fünf Kantonen ist das Parlament komplett. Die Mitte hat in der kleinen Kammer insgesamt 15 Sitze erobert. Damit konnte sie ihre Vormachtstellung im Ständerat ausbauen. Die FDP bleibt die zweitstärkste Partei mit 11 Sitzen. Im Vergleich zum September 2023 (Ende der Legislatur) verlieren die Freisinnigen einen Sitz.
Die SVP verlor bei den zweiten Wahlgängen am 19. November nicht nur ihren Sitz im Aargau, sondern sie scheiterte mit ihren Kandidaten auch in den Kantonen Zürich und Solothurn. Im Tessin wurde SVP-Präsident Marco Chiesa wiedergewählt. Die SP gewann am heutigen Sonntag zwei Sitze.
Die Grünen halten noch drei Sitze in der kleinen Kammer. Wieder im Ständerat vertreten ist die Grünliberale Partei (GLP). Als einzige Partei neu in den Ständerat einziehen wird das rechtsbürgerlich Mouvement citoyens genevois (MCG). MCG-Politiker Mauro Poggia eroberte letzten Sonntag in Genf den Sitz der Grünen.
Insgesamt wurden bei den zweiten Wahlgängen am 19. November noch sechs Sitze in fünf Kantonen bestimmt. Im Kanton Zürich verliert das bürgerliche Lager einen Sitz. GLP-Nationalrätin Tiana Moser schafft den Sprung in den Ständerat. Die 44-Jährige lässt im zweiten Wahlgang SVP-Nationalrat Gregor Rutz klar hinter sich.
Im Kanton Aargau hat Nationalrätin Marianne Binder-Keller für die Mitte nach 28 Jahren wieder einen Ständeratssitz gewonnen. Damit hat die SVP als wählerstärkste Partei im Aargau ihren Sitz verloren. Der 41-jährige Benjamin Giezendanner, Unternehmer und Präsident des kantonalen Gewerbeverbandes, hatte im ersten Wahlgang das beste Resultat der Nichtgewählten erzielt. Er konnte aber im zweiten Wahlgang seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden.
Nationalrätin Franziska Roth (SP) konnte den Kampf um den zweiten Ständeratssitz in Solothurn für sich entscheiden. Die 57-Jährige kann damit die Nachfolge von Roberto Zanetti (SP) antreten. Ihren Konkurrenten Christian Imark (SVP) liess sie deutlich hinter sich.
Der Kanton Schaffhausen schickt erstmals seit 1991 wieder einen SP-Vertreter in den Ständerat nach Bern. Simon Stocker eroberte im zweiten Wahlgang den Sitz des parteilosen Thomas Minder. Der nun abgewählte Minder ist Initiant der Abzocker-Initiative und sass seit 2011 im Ständerat.
Der Mitte-Nationalrat und Gewerbeverbandspräsident Fabio Regazzi (Mitte) zieht neu für das Tessin in den Ständerat ein. Der bisherige Tessiner Ständerat Marco Chiesa (SVP) wurde im zweiten Wahlgang bestätigt. Die Grüne Greta Gysin, die für die Linke den Sitz von Marina Carobbio (SP) zu verteidigen versuchte, landete auf dem vierten Platz.