Erfolgreiche Sequels, gute und böse Überraschungen und ein Megaflop – das war das Filmjahr 2024.
Die Tops des Jahres
Ein grandioser Animationsfilm: Ganz zuoberst wartet das Kinojahr mit einer Überraschung auf: Mit dem Zeichentrick-Teenagermädchen Riley, in dessen Kopf ganz schön was los ist. «Inside Out 2», der geistreiche und witzige Pixar-Animationsfilm, war sowohl weltweit als auch in der Schweiz der meistbesuchte Kinofilm. Und spielte über 1.6 Milliarden US-Dollar ein. Mittlerweile steht der Film sogar auf Platz 8 der Liste der erfolgreichsten Filme aller Zeiten.
Saustarke Sequels: 2024 war sowieso das Jahr der Sequels, der Fortsetzungen: «Dune Part Two» , «Despicable Me 4», «Kung Fu Panda 4» sind ganz oben auf den Box-Office-Listen, auch das «Gladiator» -Sequel schlägt sich aktuell nicht schlecht. Und in der Schweiz? Da hat es der Walliser Polizist Bax mit viel derbem Witz und atomarem Wumms geschafft (obwohl eigentlich ein Fernsehserien-Held), die Herzen zu erobern und mit «Tschugger – der lätscht Fall» die Menschen – fast 100'000 bisher – vom heimischen Sofa weg ins Kino zu locken.
Die Überraschungen des Jahres
Ein herzerwärmendes Drama: Für Überraschung sorgte Pedro Almodóvar: Er, der spanischen Kult-Regisseur, in dessen Filmen immer sehr viel und sehr schnell Spanisch gesprochen wird, brachte seinen ersten englischsprachigen Film heraus: «The Room Next Door» heisst das herzerwärmende Melodrama über Freundschaft und Sterben. Und hinterliess uns alle ein bisschen verliebt in das wunderbare Frauen-Duo Tilda Swinton und Julianne Moore.
Starke Frauenfiguren: Überhaupt prägten viele Frauenfiguren das Kinojahr 2024: schräge, starke und coole Frauen jeglichen Alters sorgten für cineastisches Aufsehen: zum Beispiel Bella Baxter im feministischen Frankensteinmärchen «Poor Things» von Giorgios Lanthimos, Elisabeth Sparkle im Bodyhorror «The Substance» von Coralie Fargeat, Emilia Pérez im gleichnamigen Transgender-Drogen-Anwaltsthriller von Jacques Audiard.
Die Enttäuschung des Jahres
Ein trauriger Clown: Eine Überraschung war auch «Joker – Folie à deux», allerdings für viele Fans des ersten Joker-Films keine schöne. Regisseur Todd Philipps unterlief mit seinem zweiten Teil der Superschurken-Saga komplett die Erwartungen seines Publikums. Statt eines erneuten Vigilante-Spektakels mit einem genial fiesen Antihelden bekam es ein Gefängnis- und Gerichtsdrama, eine psychologische Charakterstudie und vor allem ein sehr feines und eher leises Musical serviert.
Joaquin Phoenix und Lady Gaga sangen leise Duette durch die Gefängnisgitterstäbe. Action- und Bösewichtszenen gab es schon, aber zu wenige für die eingefleischten Joker-Fans. Nur wenige Kritikerinnen – wie die Schreibende – waren begeistert. Viele waren eher entsetzt und beim Publikum floppte der Film.
Der Flop des Jahres
Ganz und gar nicht mega: Die zweifelhafte Ehre, den Flop des Jahres gedreht zu haben, gebührt 2024 Francis Ford Coppola. Sein Alterswerk «Megalopolis» scheiterte grandios – sowohl bei der Kritik, als auch beim Publikum. Und auch finanziell war der Film, ein Amalgam aus altem Rom und moderner Metropole in einer alternativen Realität, ein grosses Desaster: Er spielte weltweit nicht einmal 14 Millionen US-Dollar ein. Das erhoffte Opus Magnus des mittlerweile 85-jährigen, erfolgsverwöhnten Kinoaltmeisters wurde – nun ja, der Kalauer bietet sich geradezu an – zum «Megaflopolis».